Jakub Hruša (Dirigent)
Ludwig van Beethoven: Symphonie Nr. 5 c-Moll op. 67
Bohuslav Martinu: Symphonie Nr. 2
Unsuk Chin: subito con forza
Ludwig van Beethoven: Ouvertüre zum Trauerspiel Coriolan op. 62
Beethovens Werke geben jedem eine optimistische Stimmung, erheben ihn aus Einsamkeit, Trauer, bündeln seine im alltäglichen Leben zerstreuten Kräfte und lassen ihn ahnen, wozu er eigentlich geboren wurde. So wurde einmal beschrieben, wie Beethovens Klänge wirken können. Als Wohltat für die Seele haben wir gleich zwei seiner wunderbar emotionalen Schöpfungen: Die Coriolan-Ouvertüre von 1807 ist ein tönendes Denkmal voller reflektierender Poesie und rankt sich um die Geschichte eines tragischen und aus seiner Heimat verbannten Helden. Ein Jahr später entstand seine fünfte Symphonie mit ihren zahlreichen Irrungen und Wirrungen bis zum finalen Triumph – deren Name Schicksals-Symphonie nicht von ihm selbst stammt. Aber wegen ihres genialen Per aspera ad astra -Gestus passt sie durchaus zu seiner Aussage: Ich will dem Schicksal in den Rachen greifen, ganz niederbeugen soll es mich gewiss nicht. Sowohl das berühmte Motiv aus der Fünften als auch Anklänge an die Coriolan -Ouvertüre tauchen in dem spannenden Stück subito con forza auf: Die Südkoreanerin Unsuk Chin komponierte es 2020 anlässlich des Beethoven-Jahres – und ließ sich dafür von dessen schwankenden Seelenzuständen und einer Zeile aus seinen Konversationsheften inspirieren: Dur und Moll. Ich bin ein Gewinner. Martinus zweite Symphonie entstand 1943 in Amerika, wo ihn aus seinem sehnsuchtsvoll vermissten Vaterland schlimme Nachrichten wie die brutale Auslöschung des Dorfes Lidice erreichten. Melancholische Töne zeugen von seinem Schmerz, doch ansonsten gibt sich das Werk mitsamt einem Zitat aus der Marseillaise weitgehend lebensbejahend – möglicherweise aufgrund seiner Meinung: Musik sollte immer voller Freude sein, auch wenn sie tragisch ist.
Foto (c) Andreas Herzau
Einlass: 15:30
Veranstalter: Bamberger Symphoniker
Kontakt: Tickets im Shop der Bamberger Symphoniker (Lange Straße 30), auf www.bamberger-symphoniker.de und unter 0951 99 39 10 90
Karten: www.bamberger-symphoniker.de