Die Bamberger Apokalypse ist die bedeutendste Handschrift der Staatsbibliothek Bamberg. Zusätzlich zu der Offenbarung des Johannes (dem letzten Buch der Bibel) enthält sie noch ein Evangelistar. Dieser zweite Textteil bietet die in der Messe vorgetragenen Evangelientexte, beschränkt auf die zentralen Feste des Herrn und der Heiligen. Der Inhalt war also nicht auf die liturgische Alltagspraxis zugeschnitten.
Geschrieben wurde der Kodex um 1010 auf der Bodenseeinsel Reichenau von einem Hauptschreiber und von zwei weiteren Händen. Mit seiner luxuriösen Ausstattung stellt er eine der großartigsten Schöpfungen der ottonischen Buchkunst dar. Der Text ist durch zahllose Initialen mit Rankenwerk geschmückt. Die Apokalypse begleiten 50 großformatige Miniaturen von expressiver Kraft. Die Handschrift wurde von Kaiser Heinrich II. und seiner Gemahlin Kunigunde um 1020 der Kirche des Bamberger Kollegiatstifts St. Stephan zur Weihe geschenkt. Sie wurde 2003 von dem Internationalen Komitee für das UNESCO-Programm „Memory of the World“ in das Register des Weltdokumentenerbes aufgenommen.
Eintritt: frei
Veranstalter: Staatsbibliothek Bamberg
Kontakt: info@staatsbibliothek-bamberg.de, Tel. 0951 95503-101