Literatur & Wissen · Vorträge

Ecclesia und Synagoga: Antijüdische Bildtraditionen in der christlichen Kunst des Mittelalters

Online-Vortrag von Dr. Birgit Kastner (Bamberg)

Ecclesia und Synagoga: Antijüdische Bildtraditionen in der christlichen Kunst des Mittelalters
Ecclesia und Synagoga: Antijüdische Bildtraditionen in der christlichen Kunst des Mittelalters

Erster Vortrag der dreizehnteiligen Online-Vortragsreihe BAMBERGER BUCH-GESCHICHTEN

Über Zoom:
bsb.bayern/sbbvortrag
Meeting-Kenncode: SBB 22
Meeting-ID: 960 499 6049

Zur Teilnahme benötigen Sie nur einen Internetzugang vom heimischen PC, Tablet oder Smartphone. Sie können den Vortrag über das kostenfreie Videokonferenzsystem Zoom verfolgen, entweder mit der entsprechenden App oder Ihrem Browser.

Geschichten über Bücher und andere in Bibliotheken verborgene Schätze erzählen Referentinnen und Referenten im Zuge einer Vorlesungsreihe, die im Herbst und Winter 2021/22 online stattfindet. Ab dem 19. Oktober 2021 können Sie sich immer dienstags an insgesamt 13 Terminen kostenfrei über Zoom einwählen. In der Regel beginnen die virtuellen Vorträge um 19:00 Uhr.

Ecclesia und Synagoga: Die beiden Frauenfiguren sind als Personifikationen des Christentums und des Judentums an zahlreichen Portalen hochmittelalterlicher Kathedralen zu finden. Die Kunstgeschichte lobte über Jahrhunderte ihre Schönheit, doch zeigt sich bei genauem Hinsehen auch, dass hinter dieser Bildtradition eine lange Geschichte herabwürdigender Darstellungen von Juden in der christlichen Kunst steckt. In Straßburg und Bamberg wird derzeit über Erklärung und Vermittlung theologischer und geschichtlicher Hintergründe dieses Figurenpaares für den heutigen Betrachter nachgedacht. Um dieses Erbe antijüdischer Bilder zu verstehen, lohnt der Blick auf die Entwicklung der ikonographischen Tradition, die vor allem in illuminierten Handschriften überliefert ist. Die Referentin erläutert anhand ausgewählter Illustrationen aus Handschriften und Inkunabeln der Staatsbibliothek Bamberg symbolische Bildaussagen und ihre zeitgeschichtliche Bedeutung.

Dr. Birgit Kastner (geb. 1967 in Kulmbach) ist seit 2020 Ordinariatsrätin und Hauptabteilungsleiterin Kunst und Kultur im Erzbistum Bamberg. Als Kunsthistorikerin mit langjähriger Erfahrung in der Erwachsenenbildung und universitären Lehre liegt ihr die Vermittlung des kulturellen Erbes aus über 1000 Jahren Bistumsgeschichte besonders am Herzen. Neben Dom und Domschatz zählen dazu auch die Sammlung des Diözesanmuseums vom Mittelalter bis heute, die historischen Buchbestände der Bibliothek des Metropolitankapitels und die Kunstdenkmalpflege im Erzbistum Bamberg. Insbesondere möchte die Dozentin Dimensionen des Zeitbezugs, der Relevanz und Bedeutung sakraler Kunst und Architektur zeigen.

Bamberger Buch-Geschichten lassen sich viele erzählen, denn jedes Buch hat seine eigene Geschichte – und die Staatsbibliothek Bamberg bewahrt mehr als eine halbe Million davon. Manche Geschichten sind aber besonders spannend, denn in ihnen wird eine ganze Epoche lebendig. Die thematische Bandbreite der Vorträge reicht vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert. Vorgestellt werden herausragende Objekte oder Objektgruppen aus dem Bestand der Staatsbibliothek Bamberg, darunter mit Buchmalerei ausgestattete Handschriften, Raritäten aus den Anfangsjahren des Buchdrucks, einzigartige Dokumente der frühen Neuzeit sowie Quellen zum Musikleben des 18. und 19. Jahrhunderts. Zu entdecken sind auch Materialien, die man in einer Bibliothek nicht vermuten würde: in der Graphischen Sammlung finden sich Zeichnungen von bemerkenswerter künstlerischer Qualität, ja sogar ein Fächer, den ein bambergischer Geheimkanzlist mit dekorativen Chinoiserien bemalte.

Die Vorträge am 16. und 30. November ergänzen unsere Herbstausstellung Joseph Heller und die Kunst des Sammelns, die dem Bamberger Kunstsammler Joseph Heller (1798–1849) gewidmet ist. Sie vertiefen Aspekte der Rezeption Albrecht Dürers, dessen Werke im Mittelpunkt von Hellers hochkarätiger Sammlung und von seinem weit gespannten Briefwechsel standen. Die Vortragsreihe vermittelt so auch einen Eindruck davon, wie die Bestände der Bamberger Staatsbibliothek in ihrer über 200-jährigen Geschichte angewachsen sind. Zu den säkularisierten Stifts- und Klosterbibliotheken kamen Bücher aus ehemals fürstlichem Besitz und Vermächtnisse privater Sammler. Bis heute bereichern immer wieder Nachlässe und gezielte Erwerbungen aus dem Antiquariatshandel die Sammlungen.

Lassen Sie sich also von den Vorträgen auf eine virtuelle Entdeckungsreise in die Magazine der Staatsbibliothek Bamberg mitnehmen. Brillante Digitalfotos und fachkundige Erläuterungen bringen Ihnen die fragilen Kostbarkeiten nahe, fast ohne dass Sie einen Finger regen müssen.

Die Vortragsreihe wird in Zusammenarbeit mit der Otto-Friedrich-Universität Bamberg, der Volkshochschule Bamberg Stadt, dem Colloquium Historicum Wirsbergense und dem Historischen Verein Bamberg durchgeführt. Es moderieren Prof. Dr. Bettina Wagner (Staatsbibliothek Bamberg) und Dr. Anna Scherbaum (Volkshochschule Bamberg Stadt).

Eintritt: frei

Veranstalter: Staatsbibliothek Bamberg

Kontakt: Tel. 0951 95503-101, www.staatsbibliothek.bamberg.de

jederzeit abrufbar

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