Literatur & Wissen · Vorträge

Opéra-comique, dramma per musica oder ein Singspiel? – Die Librettosammlung der Bibliotheca Bipontina in der Staatsbibliothek Bamberg

Online-Vortrag von Dr. Yevgine Dilanyan (Speyer)

Opéra-comique, dramma per musica oder ein Singspiel? – Die Librettosammlung der  Bibliotheca Bipontina  in der Staatsbibliothek Bamberg
Opéra-comique, dramma per musica oder ein Singspiel? – Die Librettosammlung der  Bibliotheca Bipontina  in der Staatsbibliothek Bamberg

Zehnter Vortrag der dreizehnteiligen Online-Vortragsreihe BAMBERGER BUCH-GESCHICHTEN

Über Zoom:
bsb.bayern/sbbvortrag
Meeting-Kenncode: SBB 22
Meeting-ID: 960 499 6049

Zur Teilnahme benötigen Sie nur einen Internetzugang vom heimischen PC, Tablet oder Smartphone. Sie können den Vortrag über das kostenfreie Videokonferenzsystem Zoom verfolgen, entweder mit der entsprechenden App oder Ihrem Browser.

Geschichten über Bücher und andere in Bibliotheken verborgene Schätze erzählen Referentinnen und Referenten im Zuge einer Vorlesungsreihe, die im Herbst und Winter 2021/22 online stattfindet. Ab dem 19. Oktober 2021 können Sie sich immer dienstags an insgesamt 13 Terminen kostenfrei über die auf der Website der Staatsbibliothek Bamberg zeitnah veröffentlichten Zugangsdaten einwählen. In der Regel beginnen die virtuellen Vorträge um 19:00 Uhr.

Der Text ist in der Hand des Componisten eine Pomeranze, die er so lange drückt, bis ihr der letzte goldene Tropfen entträufelt, zitierte der Dichter und Publizist Christian Friedrich Daniel Schubart den Philosophen Jean-Jacques Rousseau in seiner Schrift Ideen zu einer Ästhetik der Tonkunst. Die Sammlung von Musikalien in der Bibliotheca Bipontina der Staatsbibliothek Bamberg umfasst zahlreiche Libretti, in denen sich mannigfaltige Gattungen des französischen und italienischen Musiktheaters spiegeln. Jedoch kann ein im 18. Jahrhundert publiziertes und auf den ersten Blick schlichtes Textbüchlein verborgene Schätze enthalten. Die aufgelisteten Namen der DarstellerInnen einer Erstaufführung, ein- oder mehrstimmige Notenbeilagen oder die Ballett-Libretti, die einem Opernlibretto beigefügt sein können, offenbaren vielfältige Bezüge zur Tradition, Innovation oder Aufführungspraxis. Den Relationen zwischen der Librettosammlung und dem Musikleben am Zweibrücker Hof widmet sich der Vortrag.

Dr. Yevgine Dilanyan studierte Komposition, Musikwissenschaft und Schulmusik in Mannheim und Heidelberg. Von 2017 bis 2020 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin im Forschungsprojekt Geschichte der südwestdeutschen Hofmusik der Heidelberger Akademie der Wissenschaften (Schwerpunkt: Zweibrücker Hofkapelle). Zurzeit ist sie Doktorandin am musikwissenschaftlichen Seminar der Universität Heidelberg und Lehrbeauftragte an der Hochschule für Musik Würzburg.
Die Beschäftigung mit der Zweibrücker Hofkapelle führte Yevgine Dilanyan nach Speyer, München und Bamberg, wo das zerstreute Erbe des Zweibrücker Hofs – Archivalien und Musikalien – aufbewahrt wird. Die Entdeckung der aus der Regierungszeit Carl II. Augusts stammenden Musikalienlisten im Landesarchiv Speyer beleuchtet von innen heraus das Musikleben am Hof und die in der Bamberger Staatsbibliothek erhaltenen Musikalien der Bibliotheca Bipontina . Die aus Notenbänden, theoretischen Schriften und Libretti bestehenden Musikalien sind wesentliche Bausteine im Mosaikbild der Zweibrücker Hofmusik und bedürfen neben den anderen vorhandenen Quellen einer weiteren Aufarbeitung.

Bamberger Buch-Geschichten lassen sich viele erzählen, denn jedes Buch hat seine eigene Geschichte – und die Staatsbibliothek Bamberg bewahrt mehr als eine halbe Million davon. Manche Geschichten sind aber besonders spannend, denn in ihnen wird eine ganze Epoche lebendig. Die thematische Bandbreite der Vorträge reicht vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert. Vorgestellt werden herausragende Objekte oder Objektgruppen aus dem Bestand der Staatsbibliothek Bamberg, darunter mit Buchmalerei ausgestattete Handschriften, Raritäten aus den Anfangsjahren des Buchdrucks, einzigartige Dokumente der frühen Neuzeit sowie Quellen zum Musikleben des 18. und 19. Jahrhunderts. Zu entdecken sind auch Materialien, die man in einer Bibliothek nicht vermuten würde: in der Graphischen Sammlung finden sich Zeichnungen von bemerkenswerter künstlerischer Qualität, ja sogar ein Fächer, den ein bambergischer Geheimkanzlist mit dekorativen Chinoiserien bemalte.

Die Vorträge am 16. und 30. November ergänzen unsere Herbstausstellung Joseph Heller und die Kunst des Sammelns, die dem Bamberger Kunstsammler Joseph Heller (1798–1849) gewidmet ist. Sie vertiefen Aspekte der Rezeption Albrecht Dürers, dessen Werke im Mittelpunkt von Hellers hochkarätiger Sammlung und von seinem weit gespannten Briefwechsel standen. Die Vortragsreihe vermittelt so auch einen Eindruck davon, wie die Bestände der Bamberger Staatsbibliothek in ihrer über 200-jährigen Geschichte angewachsen sind. Zu den säkularisierten Stifts- und Klosterbibliotheken kamen Bücher aus ehemals fürstlichem Besitz und Vermächtnisse privater Sammler. Bis heute bereichern immer wieder Nachlässe und gezielte Erwerbungen aus dem Antiquariatshandel die Sammlungen.

Lassen Sie sich also von den Vorträgen auf eine virtuelle Entdeckungsreise in die Magazine der Staatsbibliothek Bamberg mitnehmen. Brillante Digitalfotos und fachkundige Erläuterungen bringen Ihnen die fragilen Kostbarkeiten nahe, fast ohne dass Sie einen Finger regen müssen.

Die Vortragsreihe wird in Zusammenarbeit mit der Otto-Friedrich-Universität Bamberg, der Volkshochschule Bamberg Stadt, dem Colloquium Historicum Wirsbergense und dem Historischen Verein Bamberg durchgeführt. Es moderieren Prof. Dr. Bettina Wagner (Staatsbibliothek Bamberg) und Dr. Anna Scherbaum (Volkshochschule Bamberg Stadt).

Eintritt: frei

Veranstalter: Staatsbibliothek Bamberg

Kontakt: Tel. 0951 95503-101, www.staatsbibliothek.bamberg.de

18. Januar 2022

um 19:00 Uhr

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