Literatur & Wissen · Vorträge

Ein neu erworbener Brief Alexander von Humboldts über die Höhlen der Fränkischen Schweiz in der Staatsbibliothek Bamberg

Online-Vortrag von Prof. Dr. Günter Dippold (Bayreuth)

Ein neu erworbener Brief Alexander von Humboldts über die Höhlen der Fränkischen Schweiz in der Staatsbibliothek Bamberg
Ein neu erworbener Brief Alexander von Humboldts über die Höhlen der Fränkischen Schweiz in der Staatsbibliothek Bamberg

Zwölfter Vortrag der dreizehnteiligen Online-Vortragsreihe BAMBERGER BUCH-GESCHICHTEN

Über Zoom:
bsb.bayern/sbbvortrag
Meeting-Kenncode: SBB 22
Meeting-ID: 960 499 6049

Zur Teilnahme benötigen Sie nur einen Internetzugang vom heimischen PC, Tablet oder Smartphone. Sie können den Vortrag über das kostenfreie Videokonferenzsystem Zoom verfolgen, entweder mit der entsprechenden App oder Ihrem Browser.

Geschichten über Bücher und andere in Bibliotheken verborgene Schätze erzählen Referentinnen und Referenten im Zuge einer Vorlesungsreihe, die im Herbst und Winter 2021/22 online stattfindet. Ab dem 19. Oktober 2021 können Sie sich immer dienstags an insgesamt 13 Terminen kostenfrei über die auf der Website der Staatsbibliothek Bamberg zeitnah veröffentlichten Zugangsdaten einwählen. In der Regel beginnen die virtuellen Vorträge um 19:00 Uhr.

Ein eigenhändiger Brief Alexander von Humboldts (1769–1859) aus seiner Zeit in Franken wurde im Humboldt-Jahr 2019 durch die Oberfrankenstiftung erworben und der Staatsbibliothek Bamberg als Dauerleihgabe überlassen.
Humboldts Wirken im preußischen Fürstentum Bayreuth zwischen 1792 und 1797 ist gut erforscht. Im Auftrag Berlins war es seine Aufgabe, den Bergbau und das Fabrikwesen in den preußischen Teilen Frankens zu beleben. Daneben setzte Humboldt seine Forschungen über die tierische Elektrizität fort, führte geologische Untersuchungen durch und suchte nach Hilfsmitteln gegen eine Viehseuche. Zwei kürzlich aufgetauchte Briefe, die der große Gelehrte und Bergbeamte 1793 und 1794 an den Juristen Georg August Ebell in Hannover richtete, belegen nun zusätzliche Interessen Humboldts in seinen fränkischen Jahren: Er beschäftigte sich nämlich mit den Knochen vorgeschichtlicher Tiere, die in Höhlen der Fränkischen Schweiz gefunden wurden, und mit den geologischen Hintergründen solcher Funde. Der bisher unbekannte Brief eröffnet so eine neue Facette im vielfältigen Interessensspektrum Alexander von Humboldts. Das Dokument wird in der Staatsbibliothek Bamberg unter der Signatur OFS.Autogr. H 2 verwahrt und ist in den „Bamberger Schätzen“ digital und um eine Transkription ergänzt verfügbar.

Prof. Dr. Günter Dippold studierte Geschichte und Volkskunde in Bamberg, Regensburg und Erlangen-Nürnberg. Er promovierte über ein Thema der regionalen Kirchengeschichte. Von 1992 bis 1994 leitete er das Deutsche Korbmuseum Michelau; seither ist er als Bezirksheimatpfleger und Kulturreferent des Bezirks Oberfranken tätig. Nach Lehraufträgen in Bayreuth und Bamberg lehrt er seit 2004 als Honorarprofessor an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg. Sein Oeuvre umfasst etwa 400 Aufsätze und Bücher, ganz überwiegend zu fränkischen Themen, besonders aus der Kirchen-, Wirtschafts- und Verfassungsgeschichte.

Bamberger Buch-Geschichten lassen sich viele erzählen, denn jedes Buch hat seine eigene Geschichte – und die Staatsbibliothek Bamberg bewahrt mehr als eine halbe Million davon. Manche Geschichten sind aber besonders spannend, denn in ihnen wird eine ganze Epoche lebendig. Die thematische Bandbreite der Vorträge reicht vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert. Vorgestellt werden herausragende Objekte oder Objektgruppen aus dem Bestand der Staatsbibliothek Bamberg, darunter mit Buchmalerei ausgestattete Handschriften, Raritäten aus den Anfangsjahren des Buchdrucks, einzigartige Dokumente der frühen Neuzeit sowie Quellen zum Musikleben des 18. und 19. Jahrhunderts. Zu entdecken sind auch Materialien, die man in einer Bibliothek nicht vermuten würde: in der Graphischen Sammlung finden sich Zeichnungen von bemerkenswerter künstlerischer Qualität, ja sogar ein Fächer, den ein bambergischer Geheimkanzlist mit dekorativen Chinoiserien bemalte.

Die Vorträge am 16. und 30. November ergänzen unsere Herbstausstellung Joseph Heller und die Kunst des Sammelns, die dem Bamberger Kunstsammler Joseph Heller (1798–1849) gewidmet ist. Sie vertiefen Aspekte der Rezeption Albrecht Dürers, dessen Werke im Mittelpunkt von Hellers hochkarätiger Sammlung und von seinem weit gespannten Briefwechsel standen. Die Vortragsreihe vermittelt so auch einen Eindruck davon, wie die Bestände der Bamberger Staatsbibliothek in ihrer über 200-jährigen Geschichte angewachsen sind. Zu den säkularisierten Stifts- und Klosterbibliotheken kamen Bücher aus ehemals fürstlichem Besitz und Vermächtnisse privater Sammler. Bis heute bereichern immer wieder Nachlässe und gezielte Erwerbungen aus dem Antiquariatshandel die Sammlungen.

Lassen Sie sich also von den Vorträgen auf eine virtuelle Entdeckungsreise in die Magazine der Staatsbibliothek Bamberg mitnehmen. Brillante Digitalfotos und fachkundige Erläuterungen bringen Ihnen die fragilen Kostbarkeiten nahe, fast ohne dass Sie einen Finger regen müssen.

Die Vortragsreihe wird in Zusammenarbeit mit der Otto-Friedrich-Universität Bamberg, der Volkshochschule Bamberg Stadt, dem Colloquium Historicum Wirsbergense und dem Historischen Verein Bamberg durchgeführt. Es moderieren Prof. Dr. Bettina Wagner (Staatsbibliothek Bamberg) und Dr. Anna Scherbaum (Volkshochschule Bamberg Stadt).

Eintritt: frei

Veranstalter: Staatsbibliothek Bamberg

Kontakt: Tel. 0951 95503-101, www.staatsbibliothek.bamberg.de

1. Februar 2022

um 19:30 Uhr

Onlineangebot

Kultur.Bamberg

ist der offizielle Veranstaltungskalender von

Unsere Partner

Hier finden Sie einige Links zu unseren Partnern und Unterstützern: