Musik · Bamberger Symphoniker

Kammerkonzert Bamberger Symphoniker

4. Kammerkonzert: Streicher Flöte Barocklaute

Gabriele Campagna Violine
Tobias Tauber Violoncello
Ulrich Biersack Flöte
Giulia Cantone Barocklaute und Theorbe

Sylvius Leopold Weiss Sonata Nr. 56 per Liuto, Flauto e Violoncello (Rekonstruktion der Flötenstimme: K. E. Schröder)
Georg Philipp Telemann Nouvel Quatuor Nr. 6 e-Moll TWV 43:e4 ( Pariser Quartett Nr. 12)
Concerto per il Liuto, due Violini e Violoncello
Air et double pour flûte traversière
Antonio Vivaldi Trio Sonata op. 1/12 d-Moll La Follia

Eine spannende Entdeckungsreise in die vielfältige Welt der Barockzeit: Auf dem Programm steht eine handverlesene Auswahl von Kammermusik des 17. und 18. Jahrhunderts mit zum Teil selten zu hörenden Werken, die voller Virtuosität, Klangfarben und melodischer Ausdruckskraft sind. Und dabei gibt es einen wunderbaren Streifzug an einige europäische Höfe dieser Epoche. Der Einfluss des Dresdner Hoflautenisten Sylvius Leopold Weiss etwa reichte weit über Sachsen hinaus: Wilhelmine, die musikverliebte Markgräfin von Bayreuth, ließ seine stimmigen Kompositionen ebenfalls in ihrem Schloss aufführen. Als Telemann am Königshof in Versailles seine Serie von Quartetten präsentierte, lag ihm die dortige Musikwelt zu Füßen – da die eleganten und mitreißenden Tanzsätze seine leidenschaftliche Hommage an den damals galantesten Hof Europas waren. Über Karl Kohaut hieß es, dass man ihn unbedingt erlebt haben müsse, wenn man Wien besuchte. Er galt als begnadeter Lautenist im Umfeld von Haydn, hat aber selbst auch komponiert – häufig mit einer Vorliebe für volkstümliche Idiomatik. Michel Lambert war in den Pariser Salons im Zeitalter Ludwigs XIV. nicht nur als Sänger berühmt, sondern weithin beliebt für seine fabelhaften Melodien, die als Instrumentalwerke große Verbreitung fanden. Zum Abschluss des barocken Bilderbogens erklingen noch herrliche Variationen über die Follia -Weise, ein mitreißender Tanz im Dreiertakt, der seinerzeit in Europa ein Gassenhauer war: Er wurde in den Straßen ständig dargeboten, ob gesungen, gepfiffen oder gestampft. In Vivaldis glanzvoller Version kommt es zu einem wahren Schlagabtausch der Instrumente.

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